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1. Geschichte des Mittelalters - S. 208

1888 - Wiesbaden : Kunze
208 Dritte Periode des Mittelalters. welche nach damaliger Sitte fern von den menschlichen Wohnungen in einsamen Siechhäusern untergebracht wurden, persönlich Hilfe zu bringen. Es wird erzählt, Elisabeth habe einst ein aussätziges Kind eigenhändig gewaschen, verbunden und in ihr eigenes Bett gelegt. Als Ludwig diesen Vorfall vernommen, habe er am Fuße der Wartburg ein Hospital gegründet, worin Kranke und Gebrechliche ausgenommen wurden, welche Elisabeth täglich pflegte und erfrischte. Auch die Kranken der Stadt Eisenach besuchte sie. Als sie einst auf einem schmalen Nebenpfade Brot, Fleisch und Eier hinabtrug, begegnete sie dem Landgrafen. Neugierig schlug er ihren Mantel aus und fand — rote und weiße Rosen. Ludwig nahm 1227 das Kreuz; Elisabeth begleitete ihren Gemahl bis an die Grenze seines Landes und legte heimgekehrt Witwentracht an. Als Ludwig zu Otranto starb, erfüllte sein Tod die Brust der frommen Frau mit großem Schmerz. Ihre Schwäger vertrieben sie darnach nebst ihren Kindern von der Wartburg, und sie mußte hilflos umherirren, bis sich ihre Tante, die Äbtissin des Klosters Kissingen, ihrer erbarmte und die fromme Dulderin aufnahm. Als Ludwigs Freunde nach ihrer Rückkehr aus dem Morgenlande bewirkten, daß sich ihre Verhältnisse besser gestalteten, zog Elisabeth zunächst wieder aus die Wartburg, von da aber nach Marburg, wo sie neue Werke der Liebe und Wohlthätigkeit übte und ein Hospital unterhielt. Ihren Lebensunterhalt erwarb sie sich mit Wollespinnen. Dort war auch der Ketzerrichter Konrad (§. 29) ihr Beichtvater, der sie zwar gegen ihre Feinde schützte, aber durch harte Bußübungen und Geißelungen mannigfach quälte. Ein hitziges Fieber endete ihr junges Leben 1231. Über ihrem Grabe erhebt sich die herrliche Elisabethkirche, eine Zierde des gotischen Baustils, welche Landgraf Konrad, ihr Schwager, begonnen hat. 4. Hedwig von Meran. Eine Zeitgenossin der Landgräfin von Thüringen war die heilige Hedwig, die Tochter des Herzogs Berthold von Meran, welche an den Herzog Heinrich I. von Schlesien vermählt war. Sie besaß große Sanftmut und Milde und wußte dadurch ihren strengen, aufbrausenden Gatten oft zu besänftigen. In ihrer Herzensgüte bat sie für angeklagte Unterthanen um Gnade, ihrem Wohlthätigkeitssinn nachgebend, schickte sie häufig den Gefangenen Speise und Trank und erleichterte ihnen das harte Los auf jegliche Weise. Einst geriet ihr Gemahl in die Gefangenschaft des Herzogs Konrad von Masovien. Da brach die treue Frau furchtlos auf, begab sich zu Konrad und wußte das Herz des wilden Herrn so zu

2. Theil 3 - S. 136

1861 - Leipzig : Teubner
136 tonen (in Waadt durch Drney mit Verwüstung der evangelischen Kirche, in Genf 1846 durch James Fazy, in Bern durch Och- senbein, Stämpfli, Sn eil) den Sieg errungen hatte, erfolgte 1847 der Beschluß der Tagsatzung, welcher Vertreibung der Je- suiten und Auflösung des Sonderbunds forderte und mit gewaff- neter Hand (unter Dufour 4. Nov.—1 Dec. 1847) durchgesetzt wurde. Die neue Verfaßung stellte einen Bundesrat, einen Ständerat (von den Kantonalregierungen besetzt) und einen nach der Volkszahl gewählten Nationalrat auf. § 192. Spanien. Karl Iv entsagt 1808, f 1819. Ferdinand Vii f 1833. Don Kariös. Franz Paula. - - -A. Isabella Ii Louise, Karl Ferdinand, Franz, Heinrich. Ferdi- geb. 1830. Gern. Herz. v. Graf von Monte- Gern. nand Montpensier. molin. Isabella Ii. Der in Spanien vorhandne Zündstoff (Einfälle v. Mina und Torijo 1830 u. 31) fand Vermehrung, als Ferdinand Vii 1830 zu Gunsten seiner Tochter eine neue Erbfolgeordnung gab (pragma- tische Sanction) und nach seinem Tod die zur Regentin ernannte Mutter Maria Chris tina, um sich zu behaupten, der constitu- tionellen Partei sich zuwandte, wärend für Don Kariös sich die absolutistische und hierarchische Partei und die den Verlust ihrer Rechte (Fueros) fürchtenden baskischen Provinzen erhoben. Un- ter Z um alacarr eguy (f 1835), dann unter Cabr er a kämpften die Karlisten mit großem Glück, bis die Grausamkeiten und der erzeugte Notstand die Sehnsucht nach Frieden hervorriefen und der Karlistengeneral Maroto nach der mit dem General Espar- tero geschloßnen Convention zu Bergara (Aug. 1839) die Waffen niederlegte, worauf Don Kariös Spanien verließ und 1840 auch Cabrera zum Weichen gezwungen ward. Indes hatte die demokratische "Partei 1836 die Einberufung einer constituierenden Versammlung erzwungen. Die 1837 gegebne Constitution befrie- digte nicht und Espartero benützte die Unzufriedenheit sich zuerst zum Posten des Ministerpräsidenten emporzuschwingen, dann die Königin Wittwe zu entfernen und seine Wahl zum Re- genten 1839 durchzusetzen. Allein die Verfeindung mit dem Papst und der Geistlichkeit durch Erklärung der geistlichen Gü- ter für Nationaleigentum und die Verbindung mit England mach- ten 1843 seinen Sturz durch N arvaez und Christinens Rückkehr möglich. Louis Philipp von Frankreich gewann dadurch ent- schiednen Einfluß, den er durch Heiratstiftungen zu sichern suchte. Auch Portugal ward durch stete Parteikämpfe von Unruhe in Unruhe gestürzt. § 193- England. Wilhelm Iv (1830—37) stellte ein Whigministerium (Grey) an die Spitze. Die von John Rüssel beantragte Parlamentsreform, wodurch den herabgekommenen

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 68

1871 - Münster : Coppenrath
— 68 — aufziehen, wollen wir die gleichzeitigen Begebenheiten aus der Geschichte der übrigen europäischen Völker bis dahin nachholen. 19. Frankreich und die Reformation. Die Reformation hatte unterdessen auch Wurzel gefaßt in dem benachbarten Frankreich, wo der Samen der neuen Lehre von Calvin ausgestreut worden war. Anfangs versammelten sich die Neuerer, aus Furcht vor des Königs Strenge, nur bei Nacht. Besonders geschah dieses im Bisthnme Meaux und Tours. Wegen dieser nächtlichen Zusammenkunft erhielten sie den Spottnamen Hugenotten, d. i. Nachtgespenster, und zwar nach dem alten Könige Hugo, dessen Geist der Volkssage gemäß bei Tours nächtlich herumnmudelte. *) Doch bald erschienen sie auch offen am Tage, und ihre Zahl vermehrte sich, ungeachtet der großen Strenge, mit welcher sie unter dem Könige Franz I. und besonders unter seinem ©ohne und Nachfolger, Heinrich Ii., verfolgt wurden. Heinrich starb 1559 an einer im Tourniere erhaltenen Wunde; und seine drei Söhne, Franz Ii., Karl Ix. und Heinrich Iii., kamen nach einander zur Regierung. Franz Ii., der Gemahl der nachher so unglücklichen Maria Stuart von Schottland, starb schon nach einem Jahre, und ihm folgte sein Bruder Karl Ix. (1560—1574). — Weil dieser bei seiner Thronbesteigung noch minderjährig war, so führte seine ränkesüchtige Mutter, Katharina von Medici, die Regierung. Jetzt kam die Eifersucht zwischen den beiden ersten Häusern des Reiches, den Gnisen und Bourbons, die beide mit dem Königshause verwandt waren, zum vollen Ausbruche. Die Verschiedenheit der Religion erhöhete die Erbitterung der Parteien; denn die Guisen bekannten sich zur katholischen, die Bourbons zur refor-mirten Kirche. An der Spitze der Katholiken standen der Herzog Franz von Guise, der Marschall vou St. Andre und Annas *) Andere leiten das Wort Hugenotten ctb von Eidgenossen, noch andere von Hausgenossen.

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 326

1829 - Leipzig : Hinrichs
326 Siebenter Zeitraum. den Holländern wieder entrissen. Unter den schwachen Regie- rungen von Alp honst» (l656—1667), Pelerà (bis 170<i), und Johann 5 (bis 1750) bildete sich die drückende Handelsabhängigkeit Portugals von England, die selbst un- ter der kräftigen Staatsverwaltung des Ministers Po mb al, wahrend der Regierung des Königs Joseph Emanuel (1750— 1777), nicht aufgehoben ward, indem Portugal in dem Kriege zwischen Frankreich und Spanien gegen England (1761 ff.) auf Englands Seite stand. Ein furchtbares Erd- beben zerstörte (1. Nov. 1755) Lissabon. — Nach Joseph Emanuels Tode folgte besten Tochter, Maria Fran- ziska (1777 ff.), unter welcher, bei ihrer Geistesschwäche, nicht nur der Minister Pombal bald entlasten ward, sondern das Reich auch immer tiefer sank. Sie nahm ihren Gemahl und Oheim Peter zum Mitregenten an, fiel aber, nach dessen Tode (1786) in völligen Wahnsinn, so das; ihr Sohn, der Prinz Johann von Brasilien, (1792) die Regentschaft und am 15. Jul. 1799 die völlige Re- gierung übernahm. 120. Die Schweiz. Die Schweiz hatte im letzten Viertheile des I5ten Fahr- hunderts ihre Freiheit gegen den mächtigen Herzog Karl von Burgund behauptet, der gegen die Schweizer die Schlachten bei 6) r a n so n (2. Marz 1476), bei Murten (22. Jul. 1476) und bei Nancy (5. Jan. 1477), und in dieser sein Leben verlor. Auch gegen den Kaiser Maximi- lian 1 verlheidigten die Schweizer in acht Kämpfen (1499) ihre schwer errungene Freiheit, worauf im Jahre 1513, durch den Beitritt von Appenzell, der Bund der Eidsgenossen, das Föderativsyftem der 13 Cantone, vollendet ward.— Die Tapferkeit der Schweizer bewährte sich in dieser Zeit, sie mochten für ihre eigene Sache, oder in fremdem Solde kämpfen. Einen großen Einfluß hatte die Kirchenver- besserung, welche Zwingli in Zürich, Oecolampa- d i us in Bafel, und Calvin in Genf leiteten, auf die Innern und äußern Verhältnisse der einzelnen Cantone, von denen

5. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 12

1869 - Hildburghausen : Gadow
12 Deutschland in zwei Heerlager theilte und den 30jährigen Krieg (1g18—1648) zur Folge hatte, der Deutschland fast in eine Wüste verwandelte u. durch den westphälischen Frieden beendet wurde. Von Deutschland wurden nach und nach abgetrennt: die Schweiz, die Niederlande, Lothringen und Elsaß, auch Pommern war eine Zeit lang in den Händen der Schweden. Im siebenjährigen Kriege kämpften abermals Deutsche gegen Deutsche (1756—1763). Durch Napoleon I. von Frankreich wurde das deutsche Reich nach looojäh- rigem Bestände aufgelöst, die größeren deutschen Fürsten souverain erklärt und zwischen ihnen der Rheinbund unter Napoleons Pro- tectorat gestiftet. Durch die Freiheitskriege 1813—1815 wurde Na- poleons Macht vernichtet: '.seit 1815 bestand unter den fast 40 ein- zelnen deutschen Staaten der deutsche Bund unter Oesterreichs Vorsitz, der 1866 in Folge des Krieges zwischen Preußen und Oe- sterreich aufgelöst wurde. An seine Stelle trat ein neuer, die Staa- ten nördlich der Mainlinie umfassender n orddeutscher Bund un- ter Preußens Führung. berühmte Deutsche. Von Deutschlands berühmten Regenten merke die Kaiser: Karl der Große,der Beherrscher desgroßen Frankenreichs 800,'H ein- richl., der Stadteerbauer u. Besieger der Ungarn beimerseburg 933: Otto I., der Besieger der Ungarn auf dem Lechfelde bei Augs- burg 955: Friedrich I. (Barbaropa), der große Hohenftaufe, ge- storben aus einem Kreuzzuge 1190, fortlebend in der Sage im Kpsfhäuser; Rudolf von Habsburg, der Schrecken der Raub- ritter und Stammvater des jetzigen österreichischen Herrscherhauses 1891: Karl V., Herrscher von Deutschland und Spanien, „in dessen Reich die Sonne nie unterging", zur Reformationszeit 1521; Jo- seph Ii., der edle Menschenfreund, ch 1790. — Friedrich Wil- helm, der große Kurfürst von Brandenburg, Besieger der Schwe- den 1675 bei Fehrbellin. — Friedrich Ii., Preußens größter Kö- nig , der Eroberer Schlesiens (1740—1786). — Von fürstlichen Frauen merke: Maria Theresia von Oesterreich, die Mutter Jo- sephs It, und Luise, Preußens edle Königin während seiner tiefsten Erniedrigung 1806—1810. Helden: Hermann, der Cheruskerfürst, Sieger über die Römer im Teutoburger Walde im Jahre 9 n. Ehr.; Ulrich v. Hutten, der kühne sränkpche Ritter und Freund der Reformation: Wallenstein, Tilly, u. Bernhard v. Weimar, die Helden des 30jährigen Krieges (1018—1648>: Prinz Eugen, der Tür- kenbezwinger 1716: die Helden des 7jährigen Krieges (1756—1763) Leopold v. Destau, Schwerin und Ziethen: Blücher und Schwarzenberg, die Anführer in den Freiheitskriegen 1813 bis 1815; die Freiheitskämpfer Andreas Hofer, Schill u. Lützow: Prinz Friedrich Carl von Preußen, der Sieger von Düppel und Alsen 1864, Mitkommandirender bei Königgrätz 1866. Kirchcngrößen: Bonifacius, der Apoftel der Deutschen 745 Huß, der böhmische Reformator, verbrannt zu Costnitz 1415: Lu- ther und Melanchthon, die beiden treu verbundenen großen Reformatoren (1517).

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 224

1873 - Heilbronn : Scheurlen
224 Englische Geschichte. gegen die Türken und Franzosen geleisteten Dienste die Würde eines Kurfürsten von Hannover, und als Königin Anna von England kinderlos 1714. starb, so folgte ihr Kurfürst Georg von Hannover, der Enkel der unglücklichen Pfalzgräsin und Böhmenkönigin Elisabeth, einer Tochter des Königs Jakob I. 1714-1727.von England, auf dem Throne von England als König Georg I. Hannover wurde dadurch eine Art britische Provinz und blieb es bis 1837. Mit diesem Fürsten aus dem alten wölfischen Hause kam wieder deutsches Blut auf den englischen Thron, wie 1200-1300 Jahre früher die deutschen Stamme der Angeln und Sachsen (§. 96) Land und Thron in Besitz genommen hatten. Jene Angelsachsen, bei deren Eindringen die Anfänge des Christenthums, das sich schon unter den Briten verbreitet hatte, so gut als vernichtet wurden, nahmen im 7. Jahrhundert die christliche Lehre an, die ihnen, auf Veranlassung des Papstes Gregor des Großen, der Benediktinermönch Augustin und seine Missionäre brachten. Die Nachfolger des angelsächsischen Königs 871-901. Egbert hatten von den Einsüllen der Dünen viel zu leiden, bis es Alfred dem Großen gelang, sie zu besiegen und ihre Besitzungen auf Northumber-land zu beschränken. Hierauf wurde Alfred für Englaud das, was Karl der Große dem Frankenreich war: Begründer der politischen und bürgerlichen Ordnung, sowie der religiösen und sonstigen Bildung. Als aber unter seinen Nachfolgern die Angelsachsen in einer Mordnacht viele tausend Dänen in Nor-thumberland erschlugen, machte Swen der Glückliche, König von Dänemark 1017.und Norwegen, neue Raubzüge mich England, sein Sohn Knud der Große wurde als König von England gekrönt und herrschte zu gleicher Zeit über drei Reiche. Nach dem Tode seiner Söhne kam ein Abkömmling der angel-1041-1066. sächsischen Königsfamilie, Eduard der Bekenner, auf den englisches Thron. Dieser, welcher während der Dünenherrschaft in der Normandie sich aufgehalten hatte, bestimmte, wie man sagt, bei seinem kinderlosen Absterben den Herzog Wilhelm von der Normandie zu seinem Thronerben. Aber der angelsächsische ^ Adel war mit dieser Wahl nicht einverstanden und wühlte den Grafen Harald 1066. zum König. In der Schlacht bei Hastings wurde letzterer besiegt und getödtet, 1066-1087.worauf Wilhelm der Eroberer, mit welchem die Normannenherrschaft begann, König von England wurde. Er behandelte das Land als ein erobertes, bereicherte seine normannischen Ritter mit den Gütern des angelsächsischen Adels, gab die einträglichsten Kirchenämter seinen Landsleuten, führte die französische Sprache und das normannische Recht ein und zog sich dadurch, sowie durch die übermäßigen Steuern, den Haß des Volkes in hohem Grade zu. Nach dem Aussterben seines Mannsstammes kam der Thron an einen Urenkel Wilhelms (von weiblicher Seite), an Heinrich von Anjou, mit welchem 1089-1154. die Dynastie der Plantagenets begann. Da dieser die Normandie und mehrere Landschaften an der Loire und Garonne besciß und dadurch zugleich französischer Vasall war, so entstanden daraus viele Verwicklungen mit den französischen Königen. Sein Versuch, die Macht der Bischöfe zu beschränken, scheiterte, und als einige seiner Leute den Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket, auf den Stufen des Hochaltars ermordeten, that er, um das empörte Volk zu versöhnen, auf dem Grabe des Märtyrers öffentlich Buße. Von seinen beiden Söhnen zeigte sich der ältere, Richard Löwenherz (§. 120), als einen ritterlichen Abenteurer, der jüngere, Johann ohne Land, als einen schwachen und treulosen Menschen. Unter dessen Regierung giengen alle Besitzungen, welche England in Frankreich hatte, an den französischen König Philipp August verloren. Auch von seiner unumschränkten Königsmacht mußte er einiges

7. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 16

1914 - Düsseldorf : Schwann
16 Schwyz, Uri, Unterwalden und Luzern, kam es zum offenen Kriege. Die Katholiken siegten in der Schlacht bei K a p p e l, einem Dorfe im Kanton Zrich, 1531; Zwingli selbst, der als Feldprediger der Zricher mit ausgezogen war, fiel im Kampfe. Zwinglis Werk wurde weitergebildet von dem Nordfranzosen Johann K a l v 1 n. Vier Jahre nach dessen Tode verffentlichte dieser seine Lehrmeinungen in Basel durch den Druck. Zum Mittel-punkte seines Wirkens machte er das schweizerische Genf. Hier gewann der kleine, schmchtige Mann bald entscheidenden Einflu nicht nur in kirchlichen, sondern auch in brgerlichen Dingen. Die Verhltnisse des Urchristentums sollten erneuert werden; darum verbot er Altar und Bilderschmuck in den Kirchen, und eine Partei seiner Anhnger verwarf sogar jede uere Form des Gottesdienstes samt Orgelton und Glockenklang. Kalvin schaltete wie ein oberster Richter mit groerl Strenge in der Stadt und griff durch sein Verbot aller weltlichen Vergngungen tief in das Privatleben ein. Gegen seine Ansichten duldete er keinen Widerspruch. Er starb im Jahre 1564. Kalvins Kirchenlehre verbreitete sich von Genf aus nach dem sdlichen Deutschland, wo ihre Anhnger sich Reformierte nannten, nach Frankreich, England, Schottland und den Nieder-landen. Franzosen- und Trkenkriege unter Karl V. 23. Die Kmpfe gegen Franz I. Kaum hatte Karl den Thron des Reiches bestiegen, da forderte er von seinem Nebenbuhler, dem franzsischen Könige Franz I., die Herausgabe der weggenommenen Herzogtmer Mail a]n d und Burgund. Franz lehnte hhnisch ab. So entbrannten vier Franz^osenkriege; besonders Italien war ihr Schauplatz. Vor der alten Langobardenstadt P 'ctj i a kam es 1525, im Jahre des Bauernkrieges, zu einer entscheidenden Schlacht. Den tapferen Landsknechtshaufen des kaiserlichen Feldhauptmanns Frnndsberg erlag das franzsische Heer. König Franz selber geriet>ach ritterlichem Kampfe verwundet in Gefangenschaft. Alles verloren, nur die Ehre nicht!" schrieb er an seine Mutter. Er wurde nach Madrid abgefhrt. Erst nach elfmonatiger Haft bequemte sich der Gefangene zum Verzicht auf die streitigen Lnder, der ihm die Freiheit gab. Mit dem Rufe: Jetzt bin ich wieder König!" betrat Franz den franzsischen Boden. Alsbald widerrief er sein Zugestndnis, und von neuem begann der Kampf. Aus Besorgnis vor Karls ber-macht in Italien hielt der Papst zu den Franzosen. Nun wandten

8. Mittelalter - S. 130

1900 - Berlin : Duncker
130 Nachdem Albert auf die Krone verzichtet hat, erhält Maximilian im Frieden von Pressburg 1491 den ungarischen Königstitel und die Erbfolge, falls Wladislav ohne männliche Erben sterbe. ljvm. Friedrich Iii. stirbt in Linz. 1493 1519. Maximilian X»,1) seit 1486 römischer König. -Der Einfall Karls Viii. in Italien, welcher die Vorherrschaft Deutschlands zu vernichten droht, ver- 1) Quellen: Trithemius, Abt von Sponheim (bei Kreuznach), Sammler von Büchern und Handschriften. Hir-schauer Annalen bis 1513, ed. Mabillon, 1690, und Kompendium über den Ursprung der Franken, angefüllt mit dreisten Fälschungen. Schard, S. S. rer. Germ. I, Basel 1574. Weissknnig, Erzählung über Leben und Thaten Maximilians. Grundgedanke und Materialien rühren von ihm selbst her. Teil I und Ii redigiert von seinem Sekretär Marx Treitzsauerwein, der dritte unvollendete aber wichtigste Teil überwiegend von Maximilian. Wien 1775 u. 1887. (Der Teuerdank ist keine historische Quelle, auch nicht von Maximilian, sondern von Melchior Pfintzing.) Joseph Grünpeck, einige Zeit Amanuensis Maximilians. Historia Friderici Iii et Maximiliani I bis 1508, verfasst im Aufträge des Kaisers, giebt eigentlich nur Charakterbilder. Chmel, „österreichische Geschichtsforscher I, 64“. 1838. J. H. Fugger, „österreichische Eerenwerk“, abgeschlossen 1555, nicht gedruckt, lange Zeit nur bekannt durch die im Aufträge Kaiser Leopolds I. von Sigismund von Birken verfertigte Umarbeitung „der Ehrenspiegel des Erzhauses Oesterreich“. Nürnberg 1668. Umfassendes Quellenmaterial. ilibald Pirkheimer, Nürnberger Patrizier, bedeutender Humanist (bekannt ist seine „Kurze Beschreibung Germaniens“), führte die nürnbergischen Truppen im Kriege Maximilians gegen die Schweizer. Historia belli Suitensis. Goldast, Pirkheimeri opp. I, 63. Frankfurt 1610.

9. Grundriß der Weltgeschichte - S. 159

1885 - Nürnberg : Korn
1. Periode, 1517—1648. I. Deutschland. 259 6. Fast gleichzeitig mit der Reformationsbewegung in Sachsen begann durch den Züricher Pfarrer Huldreich Zwingli (geboren 1484 zu Wildhaus im Kanton St. Gallen) eine Reformation in der Schweiz. Zwingli wich jedoch in der Abendmahlslehre von Luther wesentlich ab. Er fiel in der Schlacht bei Kappel (im Kanton Zürich 1531), in welcher bte katholisch gebliebenen Urfantone (Schwyz, Uri, Unterwalden, nebst Luzern und Zug) gegen die Züricher siegten. Zwinglis Lehre wurde vornehmlich durch Johann Calvin (in Genf, t 1564) fortgeführt. Die Lehre der Reformierten, wie man die Anhänger der schweizer Reformation zum Unterschied von den Lutheranern nennt, verbreitete sich in einem großen Teile der Schweiz (Zürich, Basel, Bern, Genf, Schaffhausen, Appenzell), in Frankreich, Holland und Großbritannien, sowie in einigen Ländern Deutschlands (Pfalz). 7. Am kräftigsten wirkte der Ausbreitung der evangelischen Lehre der Jesuitenorden entgegen. Derselbe wurde von dem spanischen Edelmann Ignaz von Loyola gestiftet und von Papst Paul Iii. bestätigt (1549). - Auf der Tridentiner Ktrchenversammlung (1545—1563), an welcher teil zu nehmen die Protestanten sich weigerten, wurde die Lehre der katholischen Kirche gegenüber der Lehre der Evangelischen festgesetzt und die abweichenden Lehren der letzteren verworfen. § 76. B. Die Kriege Karls V. 1 Karl V. (1519-1556, f 1558), als König von Spanien Karl I., bestieg nach dem Tode Maximilians I. (§ 70 3) in entern Alter von 19 Jahren den deutschen Kaiserthron, um den sich auch König Franz I. von Frankreich ernstlich beworben hatte. Außer Deutschland, Österreich und Spanien umfaßte Karls Herrschaft auch Neapel und Sieilien, die Niederlande und me spanischen Kolonien in Amerika; „in seinem Reiche qiitq die Sonne nicht unter". Karl V. war ein eifriger, frommer Katholik und rat klug berechnender, tüchtiger Staatsmann; obwohl Enkel Ma-xtnulmns I. war er doch mehr Spanier als Deutscher. Fast wahrend der ganzen Zeit seiner Regierung war er in Krieae verwickelt. 9 Vier Kriege (1521—1544) führte Karl V. mit Franz I. Kontg von Frankreich, der sich weigerte, Mailand und Burgund zurückzugeben. Im ersten Kriege (1521-1526) wurden die Franzosen mit Hilfe der deutschen Landsknechte unter Georg von Frunds-

10. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 175

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
n. Abschnitt. Von 1815—1848. Hi. Portugal. Iv. Italien. 175 I)) Maria H. da Gloria (1826) 1834—53. 1. Der portug. Regent Dom Miguel stürzt die von ihm beschworene Verfassung und macht sich 1828 zum absoluten König. 2. Pedro I. kommt aus Brasilien (1831), bekriegt (1832—34) und vertreibt, von England und Frankreich unterstützt, den tyrannischen Dommiguel (t in Kleinheubach am Main 1866). 3. Maria Ii., Pedros I. Tochter (1834—53), vermählt zuerst mit August von Leuchtenberg (t 1835), dann mit Ferdinand von Koburg. Konstitutionelle Monarchie, aber Begünstigung der Aristokratie durch die Königin; daher fortwährende Volksaufstände und Parteikämpfe zuletzt durch den Marschall S aldanha, der sich den Vorsitz im Ministerium erzwingt (1853). § 177. Iv. Italien. Die Schweiz. Holland und Belgien. a) jstaltert (vergl. § 163 n. 181). Nach Rückkehr der alten Herrscher: Aufhebung der französischen Einrichtungen und Wiederherstellung des Absolutismus; daher Unruhen durch die republikanischen, nach der Einheit Italiens strebenden Carbortavt; 1. durch sie wird Ferdinand Iv. (als K. beider Sicilien Ferdinand I.) genötigt, die spanische Ständeverfassung anzunehmen (1820); 2. in Piemont muß der reaktionäre Viktor Emanuel I. seinem Bruder Karl Felix die Regierung abtreten (1820); 3. infolge der Kongresse der heiligen Allianz zu Troppau 1820 und Laibach 1821 stellen auf Metternichs Betreiben österreichische Heere in Sardinien (Kampf in Novara gegen Santa Rosa) und in Neapel (gegen Pepe und Carascosa) den schroffesten Absolutismus her. 4. Infolge der Julirevolution Aufstände in der Romagna, in Modena und Parma, durch Einschreiten der Österreicher unterdrückt; Besetzung Anconas durch die Franzosen 1832. b) Die Schweiz. 1. Auf dem Wiener Kongresse wird die Neutralität der Schweiz anerkannt, und die Kantone durch Genf, Wallis, Nenchatel auf 22 vermehrt. Die aristokratische „Tagsatzung" der Abgeordneten, abwechselnd in Zürich, Bern, Luzern, hat wenig-Macht und Ansehen. 2. Nach 1830 Einführung demokratischer Verfassungen. Trennung des Kantons Basel in Basel-Stadt und Basel-Land (1832). 3. Sonderbundeskrieg (1847) zwischen dem Sonderbund der 7 katholischen Kantone (in Luzern Berufung der Jesuiten) und den Radikalen (im Aargau Einziehung des Klostergutes). Nach Unterdrückung des Sonderbundes durch den
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